Kurz und knapp könnte man das Spektakel am gestrigen Dienstagabend in der Geothermie Arena so zusammenfassen: 3:0-Sieg = 3 Punkte, mit denen sich der TSV Haching München auf Platz neun in der Tabelle katapultiert. Ja ganz genau, ihr habt richtig gelesen! Mit einem deutlichen 3:0 (25:21; 25:22 und 25:21) besiegten die Green Heroes den ASV Dachau vor heimischem Publikum. Aber ihr wollt schon ein wenig mehr über diesen Sieg wissen, nicht wahr? Na dann legen wir mal los.
Haching-Trainer Dudas setzte in seiner Aufstellung auf Matautia, Hobern, Paduretu, Passalent, Rösler, Milovanovic und natürlich Libero Moritz Eckardt. Die Gastgeber starteten fokussiert ins Spiel, ein Ass von Passalent ließ sie in Führung gehen (3:2), die sie auch fortführten (6:4). Man merkte ihnen an, dass sie gut ins Spiel gefunden hatten. Der Ausgleich der Dachauer zum 9:9 ließ die Fans kurz zittern, schnell setzte sich der TSV jedoch wieder ab und konnte den Vorsprung weiter ausbauen (16:12). Daran änderte auch die Auszeit nichts, die Dachau-Trainer Steuerwald seinem Team gönnte, die Green Heroes blieben konzentriert, hielten das Niveau (17:13 und 19:15). Kurzzeitig ließen sie die Zügel etwas lockerer, das nutzten die Gäste aus, konnten den Vorsprung etwas verkürzen (20:18 und 21:19). Ein Block von Hobern, ein Angriff von Milovanovic, der gleich noch ein Ass hinterherschoss, und schon sah das Punktekonto wieder anders aus. 24:20 stand es nun, den ersten Satzball konnte Dachau noch abwenden, dann jedoch machte Hobern den Sack zu. Die Green Heroes hatten sich zum Ziel gesetzt, dieses Mal von Anfang an Druck zu machen und den Gegner gar nicht erst gut ins Spiel kommen zu lassen, auf eine präzise Annahme einen punktbringenden Angriff aufzubauen, so berichtete es uns später Eckardt. Na das war doch in Satz eins schon einmal wunderbar geglückt!
Im zweiten Satz knüpften die Hachinger an ihre Leistung aus Satz eins an. Sie blieben weiterhin das Team, das die Nase vorne hatte (5:3), wenn es auch deutlich zäher vorwärts ging als noch im vorangegangenen Satz. Die Aufschlagfehler häuften sich bei beiden Teams, auch einige technische Fehler schlichen sich bei beiden Mannschaften ein. Dann packte Paduretu den Hammer mit links aus (12:10). Nun ging es schneller voran, 17:14, 18:15, 19:16, 20:17. Es blieb jedoch der Satz der Aufschlagfehler, 14 sollten es am Ende dieses Abends auf Hachinger Seite sein, 13 bei den Gegnern. Passalent punktete zum Satzball, Erneut konnten die Dachauer den ersten abwehren, Milovanovic zog dann jedoch den Schlussstrich. Ein Punkt für die Tabelle war den Gastgebern nun schon einmal sicher.
Im dritten und – wie wir ja schon wissen – letzten Satz dieses Abends sah es erst einmal so aus, als wäre die Luft raus beim TSV. Bis zum 7:7 befanden sich die Gastgeber im Hintertreffen, dann jedoch wendete sich das Blatt und weiter ging die wilde Fahrt gen 3:0-Sieg. Knapp war es auch in diesem Satz zwischendrin, gar keine Frage. Dann aber konnten die Green Heroes ihre Führung erneut weiter ausbauen auf 19:15. Sixpack! Ein Block von Hobern und Matautia ließ den Punktestand für die Hachinger auf 22 ansteigen, Milovanovic punktete zum Satz- und Matchball. Der ASV bäumte sich zwar noch einmal kurz auf, musste sich dann aber einem erneuten Block, dieses Mal von Rösler und Matautia, geschlagen geben. Mit 25:21 endete Satz drei, die Fans jubelten gemeinsam mit ihren Green Heroes, die Freude war riesig! Tja und wer ist nun zum MVP dieser Partie gewählt worden? Es waren weder Passalent, der 12 Angriffspunkte für den TSV Haching München erspielte, noch Milovanovic mit 13 Angriffspunkten, es war unser Libero Moritz Eckardt! Er legte mit soliden Annahmen und starken Abwehraktionen den Grundstein für das Fundament der Hachinger Angriffe. “Die letzten Spiele haben wir am Anfang oft nicht so gut ins Spiel gefunden, das war heute anders. Alle Spieler waren fokussiert, den Gameplan umzusetzen und unser Spiel zu spielen, auf einer guten Annahme aufzubauen”, berichtet er auf unsere Frage, was sich im Vergleich zu z.B. der Niederlage gegen Freiburg geändert hatte. “Es hilft immens, wenn wir den Jubel der Fans im Rücken haben, das nimmt ordentlich Druck für uns raus. Wir wünschen uns, dass uns die Leute gerne zuschauen, dass sie wiederkommen und die Halle voll ist”, führt er weiter aus. Für das Match gegen Herrsching haben sich unsere Jungs vorgenommen, an die gestrige Leistung anzuknüpfen und auch einen Sieg gegen die Jungs vom Ammersee einzufahren. “Uns ist bewusst, dass die WWK Volleys auf dem Papier die bessere Mannschaft sind, aber wenn wir mutig genug sind und uns auf unser Sideout konzentrieren, dann können wir sie schlagen, davon bin ich überzeugt”, so Eckardt. “Außerdem hat Basti Rösler am Freitag Geburtstag, da sind wir erst recht motiviert, ihn mit einem Sieg zu beschenken!”
Hört sich gut an, wir sind dabei! Apropos aufs Sideout konzentrieren. Sideoutpunkte haben beide Teams je 33 machen können. Für die, die mit dem Begriff nichts anfangen können: Der Sideout beschreibt die Annahme-Situation eines Teams. „Den Sideout halten“ heißt also, einen Punkt zu machen und zum „Break“ überzugehen. Bei den Breakpunkten sieht man jedoch den klaren Unterschied: 18 für den TSV, nur acht für den ASV. Auch hier die kurze Erklärung: Der „Break“ ist die Aufschlag-Abwehr-Situation eines Teams, während der Gegner in der „Sideout“-Situation ist. So, nun aber Schluss mit Fachbegriffen und Statistiken. Nur eine kurze Verschnaufpause wird unseren Jungs gegönnt. Schon diesen Freitag müssen bzw. dürfen sie – wie bereits angekündigt – erneut ran. Wieder ein Heimspiel, wieder ein Derby, wieder um 19:00 Uhr. Ihr wisst, was zu tun ist: Wir sehen uns alle am Freitagabend in der Geothermie Arena!
Text: Alexandra Straub, Foto: Alexander Petek