Dieser Volleyball-Samstagabend ging für alle Hachinger Fans wirklich schnell vorbei. Nicht einmal 70 Minuten dauerte das Rückspiel der Green Heroes in der Hauptstadt. Chancenlos mussten sich unsere Jungs mit einem mehr als deutlichen 0:3 (15:25; 8:25; 11:25) gegen Berliner in Top-Form geschlagen geben.
Trainer Mircea Dudas hatte noch eine kleine Überraschung für uns im Gepäck. Anstelle von Rubén López García durfte heute Daniel Günter in der Startaufstellung ran, für Flo Krenkel stand Ian Schein auf dem Spielfeld. Die BR Volleys traten quasi mit der B-Mannschaft an und ließen ihre Routiniers (Libero Tsuiki, Außenangreifer Schott und Diagonalangreifer Sotola) vom Rand aus zuschauen. Auch beim heutigen Match gab es keine technischen Auszeiten und erneut kam das Challenge System zum Einsatz.
Zu Beginn des ersten Satzes führte ein Missverständnis auf Berliner Seite nach einem Hachinger Dankeball zur kurzzeitigen Führung mit 2:1, Austin machte das 3:1. Nach einem Zuspiel wie aus dem Bilderbuch kam Austin über Kopf zum 5:7, Juro zum 7:11, gefolgt von einem Block von Ian und Daniel hieß es 8:11. Darauf konnten die Gastgeber mehrere Punkte in Folge für sich gewinnen, Dudas reagierte mit einer Auszeit und wies auf die aktuell kurzen Bälle der Berliner hin, an die unsere Jungs aktiv und mit Selbstbewusstsein herangehen sollten. Beim Rückstand von 11:17 wechselte Trainer Dudas, Rubén löste Mark ab und machte direkt auch das 12:19. Ian ging selbstbewusst an den Angriff und machte den 14. Hachinger Punkt. Robert Täht von den BR Volleys legte zum Schluss noch ein Ass hin zum Satzball 14:24, Dudas unterbrach mit einem Spielerwechsel (Krenkel für Schein). Der zeigte tatsächlich die erhoffte Wirkung und der nächste Aufschlag Tähts ging ins Netz, es folgte der Rückwechsel. An den knappen ersten Satz damals im Hinspiel in Haching (25:27) konnten die Green Heroes heute leider nicht anknüpfen. Das Aufschlagtraining machte sich aber dennoch bemerkbar: nur drei Aufschlagfehler musste der TSV im ersten Satz verzeichnen.
Im zweiten Satz baute Trainer Dudas die Aufstellung nochmal etwas um, Rubén spielte hier von Beginn an für Gumenjuk, Eric Paduretu ersetzte Marcell Mikuláss-Koch. In diesem Satz fiel es den Hachingern schwer, überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Und hier kam nun auch das erste Mal in dieser Partie das Challenge System zum Einsatz. Denn die Berliner sahen den Ball ihres Angriffs bereits am Boden und forderten den Videobeweis an, sofort wurde der Ballwechsel unterbrochen. Leider war aber keine Hachinger Hand drunter. Direkt im nächsten Ballwechsel wurde erneut die Challenge ausgelöst, dieses Mal von Haching. Auch dieser Punkt ging an die Gastgeber, kein Block-Tusch wie vom TSV vermutet wurde. Trainer Dudas nahm die Auszeit (1:4). Diese nützte leider jedoch überhaupt nichts, die Aufschlagserie von Cody Kessel ging einfach weiter, als wäre nichts gewesen. Bei 1:2 war er an den Aufschlag gekommen und beim 2:14 sollte diese unglaubliche Serie erst enden. Die zwischenzeitlich erneut genommene Auszeit und einige Spielerwechsel konnten daran nichts ändern. Erst unser Kapitän konnte dem Ganzen ein Ende setzen und machte endlich den zweiten Hachinger Punkt in diesem Satz. Ein Block von Paul und Mark führte zum 4:17, es folgten die Rückwechsel auf Hachinger Seite und ein erneuter Hachinger Block (dieses Mal Eric und Rubén, 7:21). Zwei Hachinger Angriffe ins Aus besiegelten den Satz mit 8:25, so schien es zumindest zuerst. Der Videobeweis wurde zu Rate gezogen, ob da nicht noch der Berliner Block mit einer Fingerkuppe dran war. Leider war dies nicht der Fall und somit blieb es bei diesem wirklich ernüchternden Ergebnis. Einer Berliner Angriffsquote von 61 % stand die Hachinger Angriffsquote von 22 % gegenüber.
In Satz drei der Partie wollte man schon hoffen, dass sich unsere Jungs nun vielleicht etwas gefangen hätten, Krenkel glich auf 2:2 aus und nochmal auf 3:3. Auch in diesem Satz konnten die Hachinger aber nicht richtig Fuß fassen und erneut sollte es eine Aufschlagserie von Seiten der Gastgeber geben. Robert Täht hieß der Aufschläger dieses Mal. Aus 4:8 wurde 4:14, nur unterbrochen von einer weiteren Challenge (erfolglos für die Green Heroes) und dem Wechsel von Marcell für Eric. Nach neun Punkten in Folge ging endlich einer der Aufschläge von Täht ins Aus. Bald darauf kam erneut Cody Kessel an den Aufschlag und das Zittern begann. Aber Rubén setzte dem Ganzen dieses Mal schnell ein Ende (8:18). Und endlich führte eine Challenge mal zu einem Hachinger Punkt! 10:20, der Berliner Aufschlag traf die Linie des Spielfelds nicht mehr. Zu machen war aber am Ergebnis trotzdem nicht mehr viel, Saso Stalekar besiegelte die Partie. Zum MVP wurde – nicht arg überraschend – Cody Kessel gewählt.
Was auf dem Spielfeld so einfach und mühelos bei den Berlinern aussah, gelang den Green Heroes heute leider überhaupt nicht. Und mit jedem verlorenen Punkt ging auch ein Fünkchen mehr Freude unserer Jungs verloren. Ein bitteres Ende in der Max-Schmeling-Halle, bei dem David Goliath erneut deutlich unterlag.
Morgen früh treten die Green Heroes die Fahrt nach Hause an, wo es nächste Woche wieder normal mit dem Training weitergeht. Nächsten Sonntag, also am 11.02.2024, erwarten sie die Helios GRIZZLYS Giesen, Anpfiff ist um 18:00 Uhr.
Text: Alexandra Straub
Foto: Christof Bernier